7 Tage unterwegs auf Malta |
Die 6 km zwischen dem am Nordwestzipfel Maltas gelegenen Fährhafen Cirkewwa und Mgarr auf Gozo, legt die Fähre in 30 Minuten zurück. Mit nur 14 km Länge und 7 km Breite ist Gozo, oder maltesisch Ghaudex (gesprochen audesch) eine überschaubare Insel. Geprägt wird sie von flachen Tafelbergen und fruchtbaren Tälern. Die höchste Erhebung ragt nur 176 m über dem Meer auf und die Küstenlinie besteht zum größten Teil aus zum Meer hin steil abfallenden Felsen.
Die Insel wird von ca. 29.000 Einwohnern bevölkert, was einer Bevölkerungsdichte von 432 Personen pro km² macht. Siedlungsschwerpunkt ist die im Zentrum gelegene Inselhauptstadt Victoria.
Die Landwirtschaft ist auch heute noch der beherrschende Wirtschaftszweig der Insel. Angebaut werden überwiegend Kartoffeln, Zwiebeln, Melonen, Pfirsiche, Nektarinen, Äpfel und Zitrusfrüchte sowie Wein. Somit stammen rund 60 % der auf dem maltesischen Archipel erwirtschafteten Landwirtschaftlichen Güter aus Gozo
Wie archäologische Funde belegen, war die Insel bereits im 5. Jt. v. Ch. besiedelt. Mitte des 4. Jt.s entstand hier, als eine der frühesten neolithischen Tempelanlagen auf dem maltesischen Archipel, der Komplex Ggantija.
In den folgenden Jahrtausenden, blieb die Geschichte der Insel, die im 14. Jh. erstmals als Gozo bezeichnet wurde, eng mit der großen Nachbarinsel Malta verbunden. Der Überfall der Türken 1551 unter Sinan Pascha, bildete jedoch einen Einschnitt, denn die Insel wurde damals nahezu entvölkert. Alle kräftigen Einwohner verkaufte man in die Sklaverei, fast alle anderen wurden getötet. Die Johanniter bauten daraufhin zwar Befestigungsanlagen, aber auch in der Folgezeit war Gozo Ziel von Türkenangriffen und Piratenüberfällen.
Im 19. und 20. Jh. führte Gozo ein Schattendasein neben der größeren Schwesterinsel. Dies wollten die Gozitaner in der Folgezeit ändern und konnten auch einige Erfolge für sich verbuchen. So ist Gozo seit 1987 mit einem eigenen Minister im maltesischen Kabinett vertreten.
Mit seinen vielen Fischerboten und der über dem Ort aufragenden neugotischen Kirche "Our Lady of Lourdes" bietet Mgarr ein freundliches Bild. Der Hafen ist schon immer Gozos einziges Verbindungsglied zur Außenwelt gewesen. Heute legt hier die aus Malta kommende Fähre an.
Gut 3 km hinter Mgarr kommt das sehr weitläufige Dorf Xewkija, der Name kommt aus dem Arabischen und bedeutet soviel wie "ein Platz an dem Dornen wachsen". Die Ortschaft nennt eine der größten Kuppelkirchen ihr Eigen. Die Kuppel hat einen Umfang von 86 m und eine Höhe von 75 m. Die Johannes dem Täufer geweihte Kirche wurde zwischen 1952 und 1973 um die alte Pfarkirche in der noch bis 1972 Gottesdienste stattfanden herum gebaut.
Das Mauerwerk der Zitadelle stammt vorwiegend aus dem 16. bis 18. Jh. Innerhalb der Befestigungsmauern wurden seit dem 17. Jh. nur wenige Häuder errichtet, daher präsentieren sich große Teile des Areals als trümmerfeld. Dennoch ist die Besichtigung der Zitadelle lohnend. 1960 wurde das ursprüngliche Straßennetzt wieder freigelegt und verschiedene Häuser wurden wiederaufgebaut und teilweise mit Museen eingerichtet. Nach Durchschreiten des Zitadellenhaupttores gelangt man auf den Cathedral Sqare, der von der Kathedrale mit ihrer breiten Treppe beherrscht wird.
errichtet wurde die Kathedrale der Mariä Himmelfahrt zwischen 1697 und 1711 na Plänen des Malteser baumeisers Lorenzo Gafà. Er schuf über dem Grundriss eines lateinischen Kreuzes einen schlichten barocken Bau, bei dem aus Kostengründen auf eine Kuppel verzichtet wurde. Stattdessen wurde später am Nordostende der Kirche ein Glockenturm angebaut. Ihren status als Kathedrale erhielt der Sakralbau 1864 nachdem Gozo selbstständiges Bistum wurde.
Innen gestalten einlegearbeiten den Fußboden. An den Wänden befinden sich verschiedene Altarbilder von lokalen Künstlern, darunter das Marien-Titularbild von 1791. Weitere Werke stammen von Francesco Zahra sowie ein perspektivisches Deckengemälde, von Antonio Manuele, das dem Betrachter das Vorhandensein einer Kuppel vortäuscht. Der kostbare Hauptaltar stammt von 1855, das Taufbecken von 1742.
In der Dwejra Bay liegt der Fungus Rock, ein etwa 20 m hoher Vorgelagerter Felsen. Auf dem Felsen gedeiht eine als "Malteserschwamm" bezeichnete Pflanze, die in Europa nur auf dem Fungis Rock vorkommt.
Das dunkelbraune 20 cm hohe Gewächs, setzten die Johanniter wegen seiner angeblich blutstillenden Wirkung, zur Behandlung von Verletzungen und Wunden ein. Da sich das dunkelrote Extrakt das aus der Pflanze gewonnen wurde auch im übrigen Europa teuer verkaufen ließ, hüteten die Johannitter ihr Monopol eifrig. Man gelangte nur mit einem Korb der an Seilen hing von Gozo auf den Felsen. Damit sich niemand ungestraft der Pflanze bemächtigen konnte warständig ein Posten auf dem Fungus Rock stationiert und auf Gozo sichterte ein Wachmann den Küstenabschnitt.
Beim Azure Window handelt es sich um einen aus dem Wasser harausragenden Felsbogen. Die Felsplatte, die Festland und vorgelagerten Felsklotz verbindet wird durch Erosion immer weiter verkleinert und wird irgendwann in nicht zu ferner Zukunft im einstürzen.
Am südöstlichen Ortsrand von Xaghra befindet sich die bedeutendste Sehenswürdigkeit Gozos. Die Megalithtempel von Ggantija ausgesprochen "dschgantija". Mitte des 4. Jh. v. Chr. errichtet, war der Komplex im Laufe der Zeit von einer Erd- und Sandschicht bedeckt worden. Leiglich einige besonders hohen Steine ragten heraus. Mit der Erforschung der einstigen Kultstätte begann man 1827 auf Anordnung des britischen Inselkomandanten Otto Bayer. Der Komplex besteht aus zwei nebeneinander liegenden Tempeln. Der Südtempel ist größer und auch älter. Sein hinterer kleeblattförmiger Teil wird auf 3.600 v. Chr. datiert. Der Vordere Teil auf ca. 3.200 v. Chr.; der Nordtempel entstand um 3.000 v. Chr. Beide Tempel wurden von einer riesigen Außenmauer die aus abwechselnd waagerecht und senkrecht geschichteten Steinen bestand umgeben. Der Größte von ihnen hat eine Länge von 5,70 m und eine Breite von 3,80 m,dabei wiegt er 57 t. Die Mauer ragt noch heute bis zu 8 m auf, ursprünglich soll sie einmal 16 m hoch gewesen sein. Die Megalithen wurden mittels steinerner Transportwalzen von einem 5 km entfernten Steinbruch hier her gebrcht und dann mittels Erdrampen aufgerichtet. Die teine im Inneren des Tempels sind tadellos geglättet. Das Innere des Tempels schützte vermutlich eine Decke aus Holz
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