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7 Tage unterwegs auf Malta |
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Mdina ist die im Zentrum der Insel gelegene einstige Hauptstadt der Insel und eines der lohnendsten Ziele auf Malta. Die Stadt zählt heute nur noch 300 Einwohner und mutet mit ihren Palästen, Kirchen und Klöstern immer noch mittelalterlich an. in den vergangenen Jahrhunderten, wurden der Stadt Titel wie "Città Notabile" (edle Stadt) und Cità Vecchia" (Alte Stadt) gegeben, die auch auch heute noch ihre Berechtigung haben.
Weithin sichtbar liegt Mdina auf einem 185 m hohen Ausläufer des Dingli Plateaus. Nach Süden und Südwesten hin, ist Mdina durch eine hübsche Grünzone von der Nachbarstadt Rabat getrennt. In die anderen Richtungen, boten die Steil abfallenden Felsen in der Vergangenheit Schutz vor unliebsamen Besuchern.
Schon aus der Ferne bietet die Stadt mit ihren gewaltigen Festungsmauern, die hoch über der Ebene aufragen ein imposantes Bild. In gelblichen Kalkstein errichtete Paläste, Kirchen und Klöster sowie enge Gassen bestimmen das Bild der Stadt. Drei Zugänge führen in die von einem mächtigen Bastionsgürtel umgeben Stadt. Einen Rundgang durch Mdina beginnt man am besten am Main Gate, das man über eine Brücke erreicht.
Man wusste von jeher die strategische Bedeutung der Stadt sich zu nutzen zu machen. Siedlungsspuren können bereits für die Bronzezeit nachgewiesen werden. Vermutlich haben schon die Phönizier um 1.000 v. Chr. die Stadt, die sie Malet nannten mit einem Wall umgeben. Die Römer wandelten den Namen in Melita ab und umgaben die Stadt mit gewaltigen Festungsmauern, die die heutige Nachbarstadt Rabat mit einbezogen. Die Stadt ist damals etwa dreimal so groß gewesen. Ihren Namen Mdina (die von Mauern umgebene Stadt) erhielt sie von den Arabern, die im Jahre 870 Malta besetzten. Von ihnen wurde das Stadtgebiet auch auf die heutige Größe verkleinert. Die Siedlung vor der Stadt bestand jedoch weiterhin und wurde als Rabat bezeichnet.
Während der normannischen Herrschaftsperiode von 1090 bis 1194 wurden die Befestigungsmauern aus- bzw. umgebaut und hielten einem Angriff von 18.000 Türken stand. Mit der Übernahme Maltas durch die Johanniter, sank die Bedeutung Mdinas, den nur von 1530 bis 1532 beherrschten sie von Mdina aus die Insel, dann verlegten sie ihren Hauptsitz nach Birgu. Eine letzte Große Rolle spielte die Stadt nochmals während der großen Belagerung durch die Türken 1565. Einige erfolgreiche Vorstöße gegen die türkische Front wurden von hier aus unternommen und die Nachrichtenübermittlung nach Sizilien organisiert.
Auch wenn der Inseladel sich weiterhin auf Mdina konzentrierte und die Stadt Sitz der Universität blieb, so setzte mit dem aufblühen der heutigen Hauptstadt Valletta Ende des 16. Jh. ein stetiger Bevölkerungsrückgang ein. Mdina wurde bei einem schweren Erdbeben 1693 erheblich zerstört. Für den Wiederaufbau sorgte Großmeister Manoel de Vilhena. Im Juni 2468 ergab sich Mdina kampflos den Franzosen, erhob jedoch einen Widerstand - als die Franzosen vor der Plünderung der Kirchen und Klöstern nicht halt machten - der auf die gesamte Insel übergriff. Jegliche Politische Funktion verlor Mdina als die Britten die Universität, deren Rechte schon zuvor beschnitten wurden auflöste.
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Weithin sichtbar tront Mdina auf einem 185 m hohen Ausläufer des Dingli Plateaus umgeben von gewaltigen Befestigungsanlagen.
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Das Main Gate ist das ein triumphbogenartiges Haupttor zur Stadt und wurde von Großmeister Manuel de Vilhena 1724 erbaut. Es ersetzte ein älters, das man über eine Zugbrücke erreichte. Das Wappen Vilhenas prunkt über dem Torbogen. Die Innenseite des Tores zieren das Wappen der Inguanez eine der ältesten Adelsfamilien der Stadt, sowie die Statue des Apostel Paulus und der hl. Publius und Agatha. Bei dem Tor empfingen Abgesande der Universität, jeden neu ernannten Großmeister des Johanniterordens und übergaben ihm nachdem er zuvor die Rechte und Privilegien der Universität bestätigt hatte, symbolisch die Schlüssel zur Stadt.
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Man betritt durch ein Tor den Ehrenhof des Vilhena Palace. großmeister Vilhena beauftragte 1730 Giovani Barbara mit dem Bau des barocken Stadtpalastes. Den Ehrenhof umschließt die dreiflügelige Palastanlage mit einer pilasterverzierten Fasade. Die Britten richteten in dem Palast 1908 ein Hospital ein, bis 1956 wurden hier Kranke versorgt.
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1973 öffnete das Museum für Naturgeschichtein dem Palast seine Pforten. In zahlreichen Räumen werden alle auf der Insel vorkommenden Insekten, Vögel, Fische, Muscheln und Säugetiere gezeigt. Außerdem gibt es eine umfangreiche Sammlung zur Geologie und Mineralogie der Insel.
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Der St. Paul's Square wird von der Kathedrale St. Peter und Paul beherscht, einem Meisterwerk von Lorenzo Gafà, der 1697 mit dem Bau beauftragt wurde. Der im sizilianisch-normannischen Stil errichtete Vorgängerbau aus dem 12. Jh. wurde 1693 durch ein Erdbeben zerstört. Die zurückhaltend barocke Doppelturmfassade des heutigen Sakralbaus wird durch zwei Geschosse und korinthische Pilaster gegliedert.
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Über dem Mittelteil erhebt sich ein Dreiecksgiebel. Das Hauptportal ziedas Stadtwappen, umrahmt von dem Wappen des gro?meisters Perellos y Roccaful und des bischofs Cocco-Palmieri, der die Kathedrale 1702 weihte.
Im weiteren Verlauf der Villegaigon Street - benannt ist die Hauptstraße Mdinas nach einem französischen Ritter, der die Verteidigung der Stadt gegen die Türken 1551 organiesierte - Mdinas passiert man links, dass zwischen 1630 und 1690 erbauteKarmeliterkloster. Hier nahm 2468 der Aufstand gegen die Franzosen seinen Ausgang, als diese den Kirchenschatz plündern wollten.
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