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7 Tage unterwegs auf Malta |
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Heute gehen wir nach dem Frühstück zuerst an der Rezeption vorbei. Wir wollen uns von dort eine Führung durch das Hypogäum von Hal Saflieni reservieren zu lassen. Das Hypogäum ist eine ehemalige unterirdische Kultstätte und der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten von Malta. Sie wurde sogar 1980 von der UNESCU zum Weltkulturerbe erklärt. Durch die hohen Besucherzahlen verschlechterte sich aber das Höhlenklima derart, dass es zu zerfallen drohte. Aus diesem Grunde wurden jahrelange Restaurierungsarbeiten vorgenommen und der Besucherandrang begrenzt. So dürfen jetzt nur noch 300 Besucher täglich in Gruppen von maximal 10 Personen in das Höhlensystem. Somit ist es erforderlich sich vorher anzumelden, damit man einen Termin für die Besichtigung genannt bekommt.
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Die Dame an der Rezeption erklärt sich bereit die Reservierung für uns vor zu nehmen. Wir gehen danach noch kurz Getränke für den Tag kaufen und steigen dann ins Auto, um zur Blauen Grotte zu fahren. Wir fahren mit dem Auto Richtung Valletta und dann über Marsa und Luqa zum Flughafen und dann unter der Startbahn hindurch nach Zurrieq. Von Zurrieq ist es dann nicht mehr weit bis zur Blauen Grotte. Als wir dort ankommen wundern wir uns schon über den leeren Parkplatz. Wir steigen aus und da kommt uns auch schon der Parkplatzwächter entgegen und erzählt, dass wegen des Windes und dem damit verbundenen Wellengang die Boote zur Grotte heute nicht fahren. Wir gehen trotzdem weiter und sind natürlich schon enttäuscht darüber. Der Parkplatzwächter erklärt uns noch, dass wir wenn wir den Felsen entlang nach vorne laufen einen Blick in die Grotte werfen können, Wir greifen diesen Tipp natürlich sofort auf. Später machen wir noch von einem Aussichtspunkt oben an der Straße Bilder und fahren dann die Paar Meter bis zu den Ausgrabungen von Hagar Qim und Mnajdra.
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Hagar Qim (gesprochen: hadschar-im) was soviel bedeutet wie "Steine des Gebets" gehört zu den bedeutendsten neolithischen Tempelanlagen des maltesischen Archipels. Sie liegen in weitgehend unberührten Gelände oberhalb der felsigen Südküste Maltas. Die Tempelanlage entstand etwa 3.000 v. Chr. und unterscheidet sich deutlich von anderen neolithischen Heiligtümer auf Malta. Hier fasste eine Riesige Außenmauer den Tempel ein, der aus sechs ovalen Räumen besteht. Von Hagar Qim führt ein Fußweg hinunter zum nur etwa 300 m entfernten Mnajdra. (ausgesprochen: imnai-dra) Mnajdra heißt soviel "Ausblick" und besteht aus drei nebeneinander liegenden Tempeln, die nicht miteinander verbunden sind.
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Als ältester Teil wird der Osttempel angesehen, der vermutlich um 3.500 v. Chr. entstanden ist. Der Rest der Anlage entstand vermutlich in der Zeit zwischen 3.000 - 2.800 v. Chr. Wir schauen uns die beiden Tempel an. In der Zwischenzeit hat es etwas angefangen zu regnen, aber nicht viel und es macht uns auch nichts aus. Nach der Besichtigung fahren wir weiter und kommen dann nach Siggiewi, das wir rechts liegen lassen und fahren weiter auf der Straße die zu den Dingli-Cliffs führt. an der Abzweigung zum Laferla Cross biegen wir ab. Die letzten 300 m bis zu dem Kreuz muss man zu Fuß bewältigen, aber man wird dort oben auf 229 m über dem Meer von einer prächtigen Aussicht über fast die gesamte Insel belohnt. Anschließend fahren wir weiter und kommen an die Dingli Cliffs, die zu den imposantesten Landschaftsteilen auf Malta gehören.
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Die Kippen wurden benannt nach dem englischen Ritter Sir Thomas Dingley der sich hier 1541 nieder ließ. Das Dorf Dingli liegt auf 250 m und ist damit das höchst gelegene Dorf Maltas. Hier an diesem Küstenabschnitt, fallen die Dingli Cliffs in zwei Stufen zum Meer hin ab. Dazwischen erstreckt sich eine landwirtschaftlich genutzte Terrasse. Da wir inzwischen auch Hunger bekommen haben, suchen wir das bekannte maltesische Restaurant Bobbyland, oberhalb der Dingli Cliffs auf. Hier soll man, wie wir schon im Hotel erfahren haben und auch im Reiseführer lesen können, ganz hervorragend Wildkaninchen essen. Wir bestellen daher beide die Spezialität des Hauses "Rabbit Maltese Style" Das Kaninchen schmeckt wirklich lecker und wir sind danach rundherum satt. Nach dem Essen machen wir noch einen kleinen Verdauungsspaziergang.
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Wir versuchen einen Weg hinunter auf diese Terrasse zu finden, leider sind aber alle Wege die dort hinunter führen Privatwege. Somit haben wir leider keine Chance an die wirklich steilen unteren Klippen heran zukommen, schade. Mittlerweile haben sich auch die Regenwolken verzogen und die Sonne ist raus gekommen. Wir fahren mit dem Auto weiter zu den Clapham Junction. Bei den Clapham Junction handelt es sich um die eindrucksvolle Sammlung von sog. Gleitkarrenspuren. Den Namen erhielten die Clapham Junction von einem englischen Besucher, der sich bei den Ausweichstellen bildenden Furchen an einen Eisenbahnknotenpunkt in London erinnert fühlte.
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Die Rillenpaare sind in einem Abstand von 1,32 m bis 1,47 m in den Felsboden eingefugt und sind bis zu 75 cm tief. Gesichert ist die Annahme, das diese Spuren in der Bronzezeit zwischen 2.000 und 1.000 v. Chr. entstanden. Welchen Zweck die Bevölkerung der Bronzezeit mit diesem Schienennetz verfolgte ist allerdings bis heute ein Rätsel. Vermutet wird allerdings, dass es sich um ein Transportnetz handelt. Anschließend fahren wir, da die Zeit schon weit voran geschritten ist auf dem direkten Weg nach Mdina, der im Zentrum der Insel gelegenen einstigen Hauptstadt Maltas. Mdina hat heute nur 350 Einwohner und mutet noch immer Mittelalterlich an. Schon aus der Ferne bietet Mdina durch seine gewaltigen Festungsmauern hoch über der Ebene ein imposantes Bild. Die vielen Paläste, Kirchen und Klöster, sowie die engen Gassen bestimmen das Bild und schaffen eine Atmosphäre in der die Zeit still zu stehen scheint. Etwas störend ist lediglich der Autoverkehr, der zwar nicht stark ist aber trotzdem den Gesamteindruck irgendwie stört. Man betritt Mdina durch das Main Gate, direkt dahinter befindet sich ein kleiner Platz, an dem sich links der Tower of the Standart aus dem 16. Jh. erhebt. Links befindet sich der Vilhena Palace der heute das Museum für Naturgeschichte beherbergt. Wir folgen der Villegaignon Street und kommen vorbei an der Chapel of St. Agatha, der Chapel of St. Benedict und der Casa Inguanez.
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Dann kommen wir zum St. Paul Square mit der Cathedral of St. Peter and Paul. Vorbei am Karmeliterkloster kommen wir dann bald an den Bastion Square, wo man eine schöne Aussicht über das umliegende Land hat. Zurück laufen wir durch einige Gassen links und rechts der Hauptstraße und gehen dann in das unmittelbar vor Medina liegende Rabat. In römischer Zeit umschloss eine gemeinsame Stadtmauer Mdina und Rabat. Die Mauer zerfiel allerdings langsam als die Araber um 870 beide Städte voneinander getrennt hatten. Vom Main Gate gehen wir gerade aus nach Rabat und biegen dann an der St. Augustine Street links ab bis wir zur St. Paul Street kommen, die geradewegs auf den St. Pauls Square führt. Hier befindet sich Die St. Pauls Church mit der St. Pauls Grotto. Die Kirche wurde im 17. Jh. errichtet aber später mehrfach umgebaut. Unterhalb der Kirche befindet sich die Paulusgrotte, in der der Apostel Paulus eine kurze Zeit gefangen gehalten wurde. Neben der St. Pauls Kirche befindet sich noch eine übergroße Statue des Apostels. Wir wollen noch in die St. Pauls Catacombs, die aber leider schon geschlossen haben. Die St. Paulus Katakomben sind eine große unterirdische Grabanlage von der man annimmt, das hier zwischen dem 4. und 6. Jh. n. Chr. Bestattungen stattfanden. Wir holen uns noch in einem kleinen Supermarkt etwas zu trinken und setzen uns am St. Pauls Square auf eine Bank und ruhen uns etwas aus. Die Bänke um den Pauls Square werden gerade jetzt zur späten Nachmittagszeit von vielen einheimischen aufgesucht, die sich hier niederlassen um sich zu unterhalten. Danach gehen wir wieder zurck zum Auto, das auf einem Parkplatz zwischen Mdina und Rabat steht. Zuvor schauen wir uns noch kurz die Römischen Villen an und fahren dann zurück nach Sliema. Auf dem Rückweg machen wir noch mal kurz halt und schießen einige Fotos von dem oben auf dem Berg gelegenen Mdina. Zurück im Hotel erfahren wir als erstes das es mit einem Besuch des Hpogäum leider nicht klappen wird. Der nächste freie Termin wäre der 7. September gewesen, da sind aber leider schon wieder zu Hause in Deutschland. Am Abend gehen wir dann in Sliema noch in der Pizzeria des Il-Fortizza eine wirklich sehr gute Pizza essen. Ich esse eine Pizza Il-Fortizza mit Schinken, Tomaten, Salat, Rocket und Olivenöl.
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